Segal-Seminare

Das Christentum und die anderen Religionen

Joseph Kardinal Ratzinger (Benedikt XVI.)

 (Lebensbeschreibung siehe hier unter Ratzinger).

• Glaube, Wahrheit, Toleranz – Das Christentum und die Weltreligionen, Herder, 2003.

Wer kann schon die Wahrheit wissen? Irgendwie haben doch alle recht und unrecht! Dieser resignative Seufzer ist heute überall zu hören. Andere empfinden nicht Resignation, sondern Befreiung: endlich schüttelt man autoritäre Institutionen ab, wird selbständig; das Tor der Freiheit steht offen, sich die Einstellungen, nach denen man erfüllt leben kann, selbst zusammenzustellen ohne jede Bevormundung durch Leute, die meinen, die Wahrheit gepachtet zu haben. Und alle Religionen behaupten doch, sie zu kennen und sie widersprechen sich doch! Es spricht einiges für die Richtigkeit dieser Einstellung. Es könnte  purer Hochmut sein, wenn Christen behaupten, „allein Jesus Christus sei der Grund für die Erlösung der Menschheit“.

Aber es ist immer leichtsinnig, sich auf eine Anschauung einzulassen, ohne ihre Hauptgegner ausreichend zu Wort kommen zu lassen. Einer davon ist Benedikt XVI., der jetzige Papst. Seine Ausführungen sind genau und gut formuliert. Wer sich nicht viel mit derartigen Themen beschäftigt hat, braucht allerdings Geduld und Ausdauer und vielleicht die eine oder andere Unterstützung durch Kundigere, um das Buch zu verstehen.

zurück zum Kapitelüberblick

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

 

Joseph-Marie Verlinde

Wer ist Joseph-Marie Verlinde?

Der 1947 geborene Belgier Jacques Verlinde wächst in einer katholischen Familie auf und hat als Kind und Jugendlicher eine gerade und lebendige Beziehung zum Glauben. Am Beginn einer naturwissenschaftlichen Karriere wird er von den starken geistigen Strömungen der 68-Generation des 20. Jahrhunderts mitgerissen und folgt Masharishi Mahesh Yogi, dem Begründer der Transzendentalen Meditation (TM). Maharishi Mahesh Yogi ist Inder, hat dem Vernehmen nach  an der Universität von Allahabad Mathematik gelehrt, bevor er sich in eine Höhle von Uttar Kashi, dem Tal der Heiligen des Himalaya, zurückzog, um später die auch in den Ländern des Westens recht einflußreiche Bewegung der TM zu gründen. Verlinde wird einer seiner engeren Schüler. Er meditiert und übt mit ungeheurer Konsequenz nach den Anleitungen Maharishi Mahesh Yogis und erlangt tatsächlich die Erleuchtungserfahrung, jenen mystischen Zustand, der die Quellerfahrung der großen, jahrtausendealten Religionen und Kulturen des fernen Orients ist. In einem indischen Ashram, in dem er sich aufhält, stellt ihm eines Tages ein Franzose, der um Verlinde’s christliche Vergangenheit wußte, die Frage, wer für ihn denn nun Jesus Christus sei. Die Frage sinkt, wie Verlinde selbst beschreibt, bis in den tiefsten Grund seiner Seele. Und er ist sich sicher, daß in erschütternder Dichte Jesus gegenwärtig ist. Die Erfahrung ist so unabweisbar wahr, daß Verlinde sofort seine Koffer packt, sich von Maharishi Mahesh Yogi trennt, und nach Europa zurückkommt. Nach einer Phase in einer esoterisch-okkulten Bewegung tritt er in ein Priesterseminar ein, studiert Theologie und Philosophie und gründet, nachdem er Priester geworden ist, die „Familie des Heiligen Josef“, der er vorsteht. Er unterrichtet heute außerdem an der katholischen Universität von Lyon. Er hat im Verlauf seiner priesterlichen Laufbahn den Namen Joseph-Marie angenommen.

• Die verbotene Erfahrung – Vom Ashram ins Kloster, Unio-Verlag, Hochaltingen, ca. 2000.

Eine der mächtigsten geistigen Strömungen unserer Zeit behauptet, daß die eigentliche Quelle und das wahre Ziel aller Religionen identisch seien, alle strebten zu demselben göttlichen Absoluten. Der Beweis dafür seien die Erfahrungen der Mystiker aller Zeiten. Joseph-Marie Verlinde bestreitet das, und zwar nicht primär aus theologischem Nachdenken heraus (das auch), sondern auf Grund seiner mystischen Erfahrungen, die er durch Yoga einerseits und durch die ihm von Jesus geschenkte Erfahrung Seiner Gegenwart gemacht hat. Es gibt sehr gute Bücher, die den philosophisch-theologischen Unterschied zwischen Christentum einerseits und Hinduismus-Buddhismus andererseits erklären. Joseph-Marie Verlinde’s Buch zeigt die Dringlichkeit der Frage am persönlich gelebten Leben auf. Man spürt, daß er weiß, wovon er spricht. Das Buch ist einfach zu lesen, auch wenn einzelne Versuche, die Erleuchtungserfahrung zu deuten, den Gehirnschmalz kräftig in Bewegung bringen.

          zurück zum Kapitelüberblick

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.