In Schule und Universität (Germanistik und Pädagogik) spürten wir die Sinnleere und Orientierungslosigkeit, die wohl Merkmal des heutigen Zeitgeists sind.
Die Begegnung (1971) mit einem der deutschen Pioniere der humanistischen Psychologie, Wolf Büntig, und die Lehr- und Gesellenjahre bei ihm führten zu einer Ausbildung, die uns Gelegenheit gab, die heilende Menschlichkeit und den methodischen Reichtum dieser psychologischen Schule kennenzulernen. Wir lernten auch Bio-Energie bei Gerda Boyesen und Gestalt-Therapie bei Bruce Reid. Allerdings fanden wir uns immer wieder mit den Unklarheiten und Grenzen dieser Psychologie konfrontiert.
Wir begannen deshalb, uns mit dem Menschenbild der großen Religionen zu beschäftigen und entdeckten neben der Schönheit, faszinierenden Abgründigkeit und Vielfalt des weltweiten religiösen Erbes mit zunehmendem Staunen eine Religion neu, die wir zu kennen und deshalb mißachten zu müssen glaubten – das Christentum.
Der Versuch, das gewonnene religiös-ethische Menschenbild mit Erkenntnissen und Methoden moderner Psychologie zu verbinden, führte 1981 zur Gründung des SEMINARS FÜR GANZHEITLICHES LERNEN (SegaL) und zu einer Arbeitsweise, die persönliche Freiheit und notwendige Orientierung ganzheitlich zu verbinden sucht. Dabei waren (und sind) uns viele Menschen wichtige Wegweiser und Lehrer: u.a. der Religionsphilosoph Jean Borella, einige EinsiedlerInnen, der inzwischen verstorbene große Lehrer des kontemplativen Betens Père Henri Caffarel und der 1996 verstorbene Arzt und Psychotherapeut Albert Görres.