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Kunst

 

 

Hans Sedlmayr

 

Wer ist Hans Sedlmayr?

Er lebte von 1896 – 1984 und war ein österreichischer Kunsthistoriker. Er unterrichtete Kunstgeschichte an der Universität Wien. Er verlor seine Professur jedoch nach dem Krieg wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP. Erst 1951 erhält er wieder einen Ruf an die Universität München. 1965 wird er Professor an der Universität von Salzburg. Sein 1948 erschienenes Hauptwerk „Verlust der Mitte“ hat ihn international bekannt gemacht.

 

• Verlust der Mitte – Die bildende Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts als Symptom und Symbol der Zeit, Ullstein Buch Nr. 39, 1977.

Mir bleibt hier nichts Besseres zu tun, als einen der Texte zu zitieren, die auf der Rückseite des Buchumschlags als Zitat aus der „Zeit“ zu lesen sind:
„Hans Sedlmayr ist einer der wenigen am Gespräch um die moderne Kunst Beteiligten, der wirkliche Kriterien und schlüssige Argumente zur Hand hat. Daß er diese Waffen ebenso brillant wie unnachgiebig benutzt, um nachzuweisen, daß die moderne Kunst jenseits der Kunst ein Zeichen des Chaos sei, daß er diese Behauptung durch Parallelen in Literatur und Philosophie in frappierender Weise zu stützen weiß – all das mag den grämen, der der Gegenseite schon lange einen so kompetenten und temperamentvollen Verteidiger gewünscht hätte.“

Man muß sich ein wenig hineinknien, um den Gedankengängen von Sedlmayr folgen zu können, aber es lohnt die Geduld.

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Yasmina Reza

Wer ist Yasmina Reza?

Sie ist eine 1959 in Paris geborene Schriftstellerin. Ihre Mutter ist Geigerin und stammt aus Ungarn; ihr Vater ist Ingenieur und stammt aus Samarkand im Iran. Reza studierte Soziologie und Theaterwissenschaften und nahm Schauspielunterricht bei einem bekannten französischen Schauspiellehrer. Im Jahr 2005 erhielt sie den WELT-Literaturpreis für ihr bisheriges Gesamtwerk. Für das in 35 Sprachen übersetzte Buch „Kunst“ erhielt sie den Prix Molière und den Tony Award.

• Kunst, Libelle-Verlag, 1996

Dieses Theaterstück erzählt in selten amüsanter und treffender Weise, wie sich die Diskussion um „moderne Kunst“ oft gestaltet. (Wenn ich hier „moderne Kunst“ schreibe, dann meine ich damit nicht „zeitgenössische Kunst“; „moderne Kunst“ meint einen Ansatz, der das Neue um des Neuen und das Experiment um des Experiments willen verherrlicht und alle Kriterien der die Seele nährenden Schönheit und Wahrheit in den Wind schlägt).

Von drei Freunden kauft einer ein teures Bild, das nur mit weißer Farbe bestrichen ist. Alles weitere ergibt sich daraus und den Schluß verrate ich nicht, da er eine überraschende Lösung enthält, um die Freundschaft zwischen den dreien zu retten.

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Ephraim Kishon

 

Wer ist Ephraim Kishon?

1924 kam Ferenc Hoffmann (späterer Künstlername Ephraim Kishon) in Budapest zur Welt. Er studierte Bildhauerei und Malerei und begann dann, humoristische Essays zu publizieren und Bühnenstücke zu schreiben. Die Nazis sperrten ihn in mehreren Konzentrationslagern ein. In einem der Lager halfen ihm seine Schachkenntnisse zu überleben, weil der Lagerkommandant einen Gegner brauchte. In einem anderen Lager ließen die Deutschen alle Insassen antreten, um jede zehnte Person zu erschießen. Er wurde nicht erschossen. Später schrieb er in einem seiner Bücher: „Sie haben einen Fehler gemacht – sie haben einen Satiriker am Leben gelassen“. Während eines Transports zu einem anderen Lager gelang es ihm zu fliehen und sich bis zum Ende des Kriegs als slowakischer Arbeiter auszugeben. 1949 emigrierte er nach Israel, lernte erstaunlich schnell Hebräisch und schrieb regelmäßig eine satirische Kolumne in einer israelischen Tageszeitung. Er hat zahllose Sketche für Theaterzeitschriften verfaßt, einige Theaterstücke stammen aus seiner Feder, und er schrieb Drehbücher für Filme, die er auch selbst produzierte und bei denen er die Regie führte.

Viele seiner humoristischen Bücher sind in mehrere Sprachen übersetzt worden. Ab 1981 schaffte er sich eine zweite Heimat in der Schweiz. Er starb dort am 29. Januar 2005.

• Picasso war kein Scharlatan – Randbemerkungen zur modernen Kunst, Ullstein Verlag, Nr. 20898, 1990.

Diese stark gewürzte und geharnischte Satire auf die moderne Kunst hat einige Wellen geschlagen. Kishon übertreibt saftig und berichtet nichts über die auch vorhandenen guten zeitgenössischen Künstler. Er macht so auf eine den Kunstbetrieb stark vorherrschende Seite aufmerksam in der Hoffnung, daß der gesunde Menschenverstand sich von den Ideologien und Moden löst, deren Verfechter in seinen Augen viele Galeristen, Kunstliebhaber und Kunstkritiker sind. Wer dem ernsten Anliegen des Buchs nicht folgen kann, wird trotzdem Kishon für das Zwerchfelltraining dankbar sein, das die Lektüre mit sich bringt. Das Buch ist für jedermann ohne weiteres zugänglich.

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