Segal-Seminare

Psychologisches

Romano Guardini

(Lebensbeschreibung siehe  unter  Guardini im Kapitel Christentum).

•  Die Annahme seiner selbst, Topos Taschenbücher Bd. 171, 1990

Man hat es bei diesem Buch mit einer der wichtigsten Schriften zu tun, was die Verbindung von Psychologie und christlichem Glauben betrifft. Guardini stellt die Grundfrage, wie man sich eigentlich selbst annehmen kann, das heißt, was Urvertrauen in die eigene Existenz und das eigene Wesen begründet. Das kleine Büchlein ist ein Juwel und sollte von jedem gelesen werden, der an mangelndem Selbstwertgefühl leidet. Auch jener, der in überzogenem Selbstwertgefühl schwelgt, könnte sehr davon profitieren. Für jeden Psychologen sollte es Pflichtlektüre sein. Aber auch für jene, die weder besonders leiden noch Psychologen sind, öffnet das Buch Türen in ungeahnte Tiefen. Und das auf ganz einfache, für jedermann zugängliche Weise.

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Viktor E. Frankl

Wer ist Viktor E. Frankl?

Der 1905 geborene Jude Viktor Frankl wächst in Wien auf und wird Nervenarzt. 1938 stecken ihn die Nazis ins Konzentrationslager, das er unter anderem deshalb überlebt, weil er sich vornimmt, unter diesen unmenschlichen Bedingungen menschliches Verhalten sehr genau kennenzulernen. Nach dem Krieg wurde Frankl Professor und entwickelte die „Logotherapie“. Er wurde Leiter einer Klinik für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien, zugleich auch „Professor of Logotherapy“ an der United States International University in Kalifornien. Er wurde gern geladener Vortragsredner auf allen Kontinenten und erhielt mehrfach den Ehrendoktor zugesprochen. Die von ihm begründete Logotherapie versucht, das Bewußtsein für sinnspendende Lebenslösungen zu wecken und zu nähren. Frankl war auch Professor an anderen amerikanischen Universitäten. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt worden. Ich halte Frankls Logotherapie für einen wertvollen Versuch, eine ins Religiöse reichende Dimension – den Lebenssinn – mit psychotherapeutischen Heilungswegen zu verkoppeln. Allerdings krankt Frankls Ansatz an derselben überzogenen Spaltung zwischen Psychologie und Religion, die bei vielen Psychologen seiner und unserer Zeit vorherrscht. Man möchte gern Wissenschaftler sein und weiß nicht recht – oder traut sich nicht recht -, sich auf die religiöse Dimension wirklich einzulassen.

• ...trotzdem ja zum Leben sagen – Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager, DTV 1984.

Das Buch hatte in Österreich zunächst wenig Erfolg. Der Durchbruch kam in Amerika. Das Buch erlebte über 50 Auflagen. Es wurde in viele Sprachen übersetzt. Frankl berichtet über seine Erfahrungen im Konzentrationslager. Die Beobachtungen und Schlußfolgerungen, die er zieht, haben Entscheidendes zu seiner Sicht beigetragen, daß das Empfinden eines Lebenssinns die zentralste Kraftquelle des Menschen ist. Das Buch ist für jedermann gut verständlich geschrieben.

• Die Sinnfrage in der Psychotherapie, Serie Piper 214, 1981

In diesem Buch erläutert Frankl eher theoretisch seine Sicht des Menschen. Seine Kritik der Psychoanalyse, der Verhaltenstherapie und aller Wissenschaft, die meint, die Wirklichkeit auf wissenschaftlich meßbare Kategorien zurückführen zu können, ist außerordentlich lesenswert. Wer ein wenig psychologisches und philosophisches „Handgepäck“ mitbringt, kann dieses Buch ohne weiteres lesen.

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Marshall B. Rosenberg

Wer ist Marshall B. Rosenberg?

Marshall B. Rosenberg, Dr. phil., ist klinischer Psychologe und international bekannter Konfliktmediator. Er entwickelte, zum Teil unter dem Einfluß seines Lehrers Carl Rogers und den Vorstellungen Gandhis zur Gewaltfreiheit ein Modell gewaltfreier Kommunikation, das er weltweit zur Anwendung bringt. Es gelingt ihm in erstaunlichem Ausmaß, auch bei Konflikten, in denen die Haßspirale sich hoch hinaufgeschraubt hat, befriedende Lösungen herbeizuführen. Sein Konzept wird inzwischen angewandt in Familien, Schulen, in Therapie und Beratung, Organisationen und Firmen und bei diplomatischen und geschäftlichen Verhandlungen. Selbst in den Krisen- und Kriegsgebieten und zwischen verfeindeten Volksgruppen greift man auf Rosenberg zurück, um gewaltfreie Kommunikation zu versuchen. Schade ist, daß er von Religion wenig versteht und dazu neigt, seine Methode etwas zu sehr zum universellen Heilmittel der Menschheit zu stilisieren . Das ist bei Erfindern von Methoden allerdings recht häufig der Fall. Trotzdem hilft sein Ansatz ohne Zweifel viel Gutem auf den Weg.

• Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation, Herder Spektrum, Band 5447, Freiburg im Breisgau, 2004.

Das Buch ist einfach geschrieben, enthält viele Beispiele und ist für jedermann zugänglich.

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Michael Lukas Moeller

Wer ist Michael Lukas Moeller?

Moeller war von 1973 bis 1983 Professor für seelische Gesundheit in Gießen. 1983 wurde er auf den Lehrstuhl für Medizinische Psychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main berufen und lehrte dort bis 2002. In besonderer Weise hat sich Michael Lukas Moeller um die Selbsthilfegruppen verdient gemacht. Sein Buch zum Gespräch zwischen Ehepartnern ist eine hervorragende Anleitung.

• Die Wahrheit beginnt zu zweit: Das Paar im Gespräch. Rororo.

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Elisabeth Kübler-Ross

Wer ist Elisabeth Kübler-Ross?

1926 in der Schweiz geboren siedelte sie nach ihrer Heirat des Amerikaners Emanuel Ross 1958 in die USA über. Noch 1957 schloß sie ihr Medizinstudium ab. Sie wurde Psychiaterin und arbeitete in bedeutenden amerikanischen Krankenhäusern, bevor sie eine Professur an der Universität von Virginia annahm. Ihr wurden zwischen 1974 und 1996 für ihre Leistungen 20 Ehrendoktorate verliehen; sie erhielt über 70 nationale und internationale Auszeichnungen. Ihr Ziel war, von Sterbenden zu lernen, wie man diese am besten begleiten kann.

Kübler-Ross ist eine herausragende Psychologin, die in ihren Gesprächen mit Sterbenden Wege zu  menschlichem Umgang mit diesen und ihren Angehörigen gewiesen hat. Ihre Theologie ist dagegen eher dürftig. Immerhin hat sie der Umgang mit Sterbenden überzeugt, daß es ein Leben nach dem Tod gibt. Sie starb 2004 in Scottsdale, Arizona. Ihre Schriften sind ohne weiteres für jedermann zugänglich.

• Interviews mit Sterbenden, Gütersloher Verlagshaus, 1983

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Clive Staples Lewis (Lebensbeschreibung siehe Seite 7)

•  Über die Trauer, Benziger, 1995.

Das Buch ist ein Bericht von C.S.Lewis, was er innerlich nach dem Tod seiner Frau durchlebt hat. Ich kenne kein besseres Buch über die Trauer, weil es grundehrlich, berührend, gleichzeitig scharfsichtig objektiv, selbstkritisch, ohne jede Spur von unangemessenem Selbstmitleid und liebevoll ist. Geschämt habe ich mich für das Vorwort einer Berufskollegin (einer Psychologin). Es ist peinlich, wenn jemand mit lebendigster Aufrichtigkeit das eigene Innenleben vertrauensvoll mit Anderen teilt und ein Seelenfachmann nichts  Besseres zu tun hat, als das Erzählte für die Darstellung einer „Phasenlehre des Trauerprozesses“ zu mißbrauchen. Das Buch ist für jeden ohne weiteres zugänglich.

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