Segal-Seminare

Wie sieht die psychologische Arbeit konkret aus?

Da die meisten Teilnehmer berufstätig sind, finden die Seminare an Wochenenden, Abenden oder in den Ferien statt. Eine Gruppe von höchstens zwölf Teilnehmern kommt mit einem Seminarleiter zu Gruppensitzungen zusammen.

Die Teilnehmer sprechen einzeln an, was ihnen auf dem Herzen liegt. Dabei wird nicht nur „über etwas“ geredet, denn das Gespräch zwischen Teilnehmer und Seminarleiter ist nur der Rahmen, innerhalb dessen der Teilnehmer vielfältige Wege beschreitet, die ganz davon abhängen, welches Thema er anspricht, wer er auf Grund seiner Geschichte und seiner Eigenart ist, auch was er im Augenblick denkt und fühlt, und natürlich, was der Gruppenleiter fragt, anregt und vorschlägt.

Diese Wege führen

  • meistens über eine sorgfältige Beschreibung gemachter Erfahrungen und den Versuch, sich gefühlsmäßig so auf die besprochene Situation einzulassen, wie man es sich im Alltag nicht leisten kann, weil man dort zurechtkommen muß, die Beherrschung nicht verlieren darf oder das Gesicht wahren will;
  • manchmal darüber, die eigenen Fähigkeiten besser kennenzulernen und zu üben, mehr Vertrauen in sie zu setzen;
  • oft über die genaue Formulierung und die Prüfung eigener Standpunkte, Erwartungen und Ansprüche, um bessere Orientierung und unter Umständen neue Einstellungen zu gewinnen;
  • öfters über eine verstärkte Konzentration auf den Körper und die spontane Sprache, die er spricht;…
  • häufig über die Erinnerung an die Umstände, die uns geprägt haben, sofern diese es sind, die unsere unangemessene oder unbefriedigende Handlungsweise bestimmen; meistens heißt das, die Emotionen, die den heutigen Erwachsenen gefangen halten oder plötzlich überfallen, mit den Kindheitssituationen, aus denen sie stammen, gefühlsmäßig so zu verbinden, daß eine Befreiung von den unkontrollierbaren Gefühlen möglich wird; dem Jetzt kann dadurch neu begegnet werden;
  •  immer wieder darüber, durch geleitete Vorstellungsübungen und Rollenspiel „in die Haut“ von Personen zu „schlüpfen“, mit denen Probleme oder Konflikte bestehen;
  • manchmal darüber, sich auszuweinen und herauszubrüllen, was einem „schon lange auf dem Magen gelegen“oder „wie ein Kloß im Hals gesteckt“ hat;
  • hin und wieder über die theoretische Erörterung eines konkreten Punktes oder Prozesses;
  •  ab und zu darüber, die anderen Teilnehmer um ihre Meinung und ihren Eindruck zu bitten, sie nach ihrem Gefühl gegenüber dem, was man gesagt und getan hat, zu fragen...

Während also ein Teilnehmer sich auf einen ganz auf ihn, den Augenblick und das angesprochene Problem abgestimmten Weg begibt, haben die anderen die Möglichkeit, durch Zuschauen, Zuhören, Mitempfinden und Mitdenken

  •  ein Stück von sich im anderen zu entdecken;
  • oder zu merken, daß sie nicht alleine mit ihren Schwierigkeitensind;
  • vielleicht zu staunen darüber, wie vielfältig die Art und Weisen sind, es sich schwerer zu machen als nötig oder es
    sich leichter zu machen als notwendig;
  • die ganze Zeit eine Haltung der freundlichen, verständnisvollen Aufmerksamkeit zu üben, mit der sie den in Schwierigkeiten verstrickten Menschen – einschließlich sich selbst – begegnen können, ohne bestechlich zu werden und die Wahrheit zu verzerren;
  • sich die verschiedenen beobachteten Techniken des Umgangs mit Problemen zu eigen zu machen, um sie dann für den Umgang mit sich selbst und den anderen im privaten wie im beruflichen Alltag zur Verfügung zu haben…

Die Arbeit hört aber nicht mit den Gruppensitzungen auf. Sie mündet in den Alltag des Einzelnen ein. Manche Gedanken, Erfahrungen und Einsichten tragen fast wie von selbst Früchte; andere jedoch müssen überprüft oder durch Üben ins tagtägliche Leben integriert werden. Die Seminarleiter machen deshalb häufig Vorschläge, was man zuhause, beim Einkaufen, am Arbeitsplatz… versuchen oder üben kann. Diese Vorschläge ergeben sich immer aus der jeweiligen konkreten Situation.

Die Seminare stellen auf diese Weise Handwerkszeug zur Verfügung, das konkret im privaten und beruflichen Alltag zur Anwendung kommen kann.

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